Montag, 30. April 2007

Predigt Tun-Ergehens-Zusammenhang

Thema: TEZ im AT

Ich bin zum ersten Mal über einen längeren Zeitraum in Berlin. Es ist eine sehr interessante Stadt und ich versuche während meiner Praktikumszeit möglichst viel von der Stadt und den Sehenswürdigkeiten mit zu nehmen.

Vor ein paar Tagen war ich dann auch an der East-Side-Gallery oder auch Mauergallerie genannt, am Ostbahnhof. Mir wurde erklärt, dass nach dem Mauerfall einige Künstler gebeten würden, dieses Mauerstück mit verschiedenen

Motiven zu bemalen. Es sind sehr schöne und ansprechende Motive auf diesem Stück und ich hab euch eins mitgebracht.

Es zeigt eine Mauer, die grade abgebaut / abgerissen wird und darüber der Spruch: Es gibt viele Mauer abzubauen.

Aber es sind nicht nur Mauern aus Beton, Steinen oder Stahl abzubauen. Nein, es gibt auch andere Mauern in unseren Leben.

Mauern in unseren Köpfen, Gedanken oder Herzen. Auch diese galt es abzubauen.

Ich denke jeder von uns kennt so etwas.

Und um eine dieser Mauern soll es heute gehen.

Und zwar, um die Mauer, dass Gott uns das gibt was wir verdienen. Sind wir gute Christen, so bekommen wir den verdienten Lohn, sind wir schlechte Christen, so bekommen wir auch diesen Lohn.

Ich bin mir sicher, dass jeder von euch das kennt.

Z.B: wenn ich ein guter Christ bin, möglichst viel für die Gemeinde mache, so wird Gott es mir belohnen und alles andere läuft von selbst.

Ich habe auch so gedacht, ich dachte wenn ich Theologie studiere, dann werde ich ein besser Christ und dann läut mein Leben von ganz alleine gut. Muss ja so sein, denn ich gebe mich ja ganz in den Dienst von Gott. Aber so ist es nicht, ich muss immer noch jeden Tag mein Leben erledigen und mir fällt Nichts in den Schoss.

Woher kommt dieser Gedanke, woher haben wir diesen Gedanken. Dieser Gedanke, diese Handeln ist keineswegs abwegig, das gibt es schon seit mehreren tausend Jahren.

Dieser Gedanke, dieses Handeln finden wir schon am Anfang der Bibel und es wurde von Gott sogar verlangt.

In 5. Mose 28 steht etwas darüber, es ist hier überschrieben mit den Worten SEGEN und FLUCH.

Ich lese uns ein paar Verse daraus vor.

5. Mose 28, 1-6

In den folgenden Versen geht es weiter mit dem, was Gott uns alles schenkt, wenn wir seiner Stimme gehorchen und dann gibt es ab Vers 15 einen Bruch.

Ich lese auch hier ein paar Verse:

5. Mose 28, 15-19

Danach folgen noch etliche Verse, was alles passiert, wenn wir uns nicht an Gottes Wort halten.

Es wird klar, was Gott von seinem Volk verlangt und wie er handelt. Sie werden gesegnet, wenn sie seinem Wort folgen, sie werden verflucht, wenn sie sein Wort missachten.

Es gibt eine Bezeichnung für diese Abfolge.

Man nennt es den Tun - Ergehens – Zusammenhang.

- Man könnte es auch beschreiben als: man erntet was man sät.

- Aktion gleich Reaktion

- Ein Spiegelbild meines Handeln

- Bumerangeffekt

Dieser Zusammenhang, war fest in den Köpfen der Israeliten verankert, sie lebten danach.

So wurde jeder, dem etwas Schlimmes geschah auch mit seinem falschen oder schlechten Glauben konfrontiert. Ob es nun Missernten oder Krankheiten waren, war egal. Wem so was widerfährt, der muss nicht nach Gottes Wort gelebt haben, das stand fest und war gegen jeden Zweifel erhaben.

So auch ein paar Jahrhunderte später, wo sich ein paar Freunde, die fest im Glauben standen, zu einem Mann auf machten, dem das Schicksal übel mitgespielt hatte. Sie bezeichneten ihn als Freund, sie waren sogar gute Freunde.

Aber eines stand für sie fest, wenn jemanden so übel mitgespielt wird, dann kann es nur an seinen Sünden gegenüber Gott liegen.

Was war passiert?

Dieser Freund von ihnen, war ein Großgrundbesitzer, er hatte unzählige Tiere, unheimlich viel Land, Knechte und Mägde und war dazu noch mit vielen Kindern gesegnet wurden. Er war ein Vorzeigegläubiger, stark im Glauben an Gott, ein Vorbild für viele.

Aber er hatte alles verloren, seine Knechte und Mägde, seine Tiere, sogar seine Kinder waren tot, dazu wurde er noch krank, sehr krank, man könnte fast sagen sterbenskrank.

Und in diese Situation des Mannes kamen nun seine Freunde.

Wie gesagt für sie stand fest, dass er gesündigt hatte und wenn er seine Sünden bereut, dann wird Gott sich auch wieder zu ihm wenden.

Ich lese einige Verse vor, um euch einmal diese Anklage deutlich zu machen.

Hiob 4, 7-9

- Bedenke aber: ist je ein Unschuldiger umgekommen, oder wurde je Rechtschaffene vertilgt? Soviel ich gesehen habe: die Unrecht pflügen und Unheil säen, ernten es auch. Durch Gottes Odem kommen sie um durch den Hauch seines Zornes werden sie verzehrt.

Hiob 8, 20

- Siehe Gott verwirft den Unschuldigen nicht; er reicht aber auch keinem Übeltäter die Hand.

Hiob 11, 13-16

- Wenn du nun dein Herz bereitest und deine Hände ausstreckst nach ihm , wenn du das Unrecht entfernst, das an deinen Händen klebt und in deinen Zelten nichts Böses duldest; dann wirst du ohne Scheu dein Angesicht erheben und fest auftreten ohne Furcht; dann wirst du deiner Mühsal vergessen wie des Wassers, das vorüber geflossen ist.

Hiob 22, 21-23

- Befreunde dich doch mit ihm und mache Frieden! Dadurch wird Gutes über dich kommen. Nimm doch Belehrung an aus seinem Mund und lege seine Worte in dein Herz! Wenn du dich zu dem Allmächtigen kehrst, so wirst du aufgerichtet werden, wenn du Ungerechtigkeit aus deiner Hütte entfernst.

Das sind nur vier von vielen Beispielen, wo die Freunde ihren Freund anklagen und ihm deutlich machen, dass er gesündigt haben muss, sonst wäre er nicht in dieser Situation.

Wie gesagt, sie lebten in dem Kontext dieses Zusammenhangs, was man tut kommt auch wieder zurück. Ihr Freund muss gesündigt haben.

Ihr habt vielleicht schon erkannt, dass ich von Hiob rede und wer die Geschichte von Hiob kennt, weiß auch das Hiob sich nicht von seinen Freunden bedrängen ließ. Nein vielmehr noch er machte ihnen deutlich, dass er schuldfrei, Sündenfrei war.

Ich lese auch hier ein paar Verse vor:

Hiob 6, 9-10

- dass es doch Gott gefiele mich zu zermalmen, seine Hand auszustrecken und mich abzuschneiden. So bleibe mir noch der Trost – worüber ich frohlocken würde im schonungslosen Schmerz - , dass ich von den Worten des Heiligen nicht abgefallen bin!

Hiob 6,28-30

- Und nun seit doch so gefällig und schaut mich an, ob ich euch ins Angesicht lügen werde! Kehret um, tut nicht Unrecht! Ja, kehret um! Noch bin ich im Recht! Ist denn Unrecht auf meiner Zunge, oder unterscheidet mein Gaumen nicht, was verderblich ist?

Hiob 13, 17-18

- Höret, höret meine Rede, und meine Erklärung dränge in eure Ohren! Gebt acht, ich habe die Verteidigung gerüstet, ich weiß, dass ich Recht bekommen werde.

Hiob 31, 3-6

- Ist denn das Unglück nicht für den Ungerechten und das Missgeschick für die Übeltäter? Sieht Er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte, so dass er wissen kann, ob ich mit Lügen umgegangen oder auf Betrug ausgegangen bin? Er wäge mich auf gerechter Waage, so wird Gott meine Unschuld erkennen!

Hiob lehnt sich gegen die Vorwürfe seiner Freund, er wollte nicht in diese Schublade gedrängt werden.

Man könnte jetzt sagen, ok das ist aber schon viele tausend Jahre her, heute denken wir nicht mehr so.

Diesen Zusammenhang gibt es heute doch so nicht mehr.

Seid ihr euch da so sicher?

Bevor ihr gleich eine kurze Zeit habt selber darüber nach zu denken, ob und wo der Zusammenhang, man erntet was man sät, heute noch vorkommt, möchte ich euch ein paar Beispiel nennen, wie das heute aussieht.

  1. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort.
  2. Der liebe Gott sieht alles
  3. Du hast doch selber Schuld, dass du krank bist, hast wohl nicht genug in der Bibel gelesen
  4. Du betest wohl zu wenig, sonst wärst du nicht arbeitslos.
  5. Wenn man lange genug betet, dann erfüllt sich das schon, wirst sehen.
  6. Der Baum wächst, weil ich ihn gieße.

Oder auch,

- ich bin ein guter Christ, weil ich jeden Sonntag in die Kirche gehe.

- Ich verstehe nicht warum mir Leid widerfährt, ich geh doch immer in die Kirche

Das sind nur einige Beispiele, es gibt sicher mehr. Ich bin mir sicher euch fallen auch welche ein, oder ihr habt es selber schon mal erlebt.

Bevor Martin uns gleich erzählt, wie Jesus mit diesem Zusammenhang umgegangen ist und was wir daraus lernen sollten, haben wir nun einen Moment der Stille, um über folgende Frage nachzudenken: Wo habe ich in meinem Leben den Tun – Ergehens – Zusammenhang erlebt?

Donnerstag, 5. April 2007

Kurzandacht: Gemeinschaft

Am Anfang habe ich eine Frage an euch. Weiß jemand woher die Tradition vom Osterfeuer kommt?

- Der Brauch stammt aus alten Zeiten und diente dazu, den Winter zu vertreiben, zu verbrennen. Man glaubte vermutlich, dass der Schein des Feuers eine reinigende Wirkung hätte und die keimende Saat vor bösen Geistern schütze und so galten sie auch als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte, wobei die Asche auf die Felder verteilt wurde. Später wurde dieser Brauch von den Christen übernommen.

- Vor der römisch-katholischen Feier der Osternacht wird ein kleines Feuer entfacht, das sog. Osterfeuer. Als Brandmaterial wird einerseits Holz verwendet, andererseits aber auch die nicht mehr benötigten Palmzweige von Palmsonntag sowie Reste der Heiligen Öle des Vorjahres. Da das Feuer gesegnet wird, können in ihm auch andere gesegnete Gegenstände, derer man sich entledigen will, verbrannt werden. Nachdem sich die Gemeinde um das Osterfeuer versammelt hat, entzündet der Priester am Osterfeuer die Osterkerze, die hiernach als Licht in die dunkle Kirche getragen wird. Die brennende Kerze versinnbildlicht dabei Christus als Licht für die Welt. Wie einst Israel der Feuersäule durch die Wüste folgte, so folgt das christliche Volk Gottes Jesus Christus auf dem Weg vom Tod zum Leben.

Na, dass ist doch schon mal schön. Wir haben den alten Brauch, wo es um Vertreibung von Geistern ging, zum Licht von Jesus gemacht.

Aber ich denke wir haben heutzutage einen anderen Grund uns hier zum Osterfeuer zu treffen. Wir treffen uns, um Gemeinschaft zu haben. Das Osterfeuer bei uns hat auch schon eine gewisse Tradition, ich weiß gar nicht genau, wie lange wir das schon machen. Aber es ist immer wieder schön, dass so viele kommen und man sich trifft zum Essen und Trinken, quatschen und lachen, oder einfach um zu erfahren, was der andere seit dem letzten Osterfeier getrieben hat.

Wir haben Gemeinschaft und das ist super, denn Gemeinschaft kommt auch in der Bibel vor und dann kann es ja nicht schlecht sein.

So auch in 1. Johannes 1,7, wo steht: Denn wenn wir wie Christus im Licht Gottes leben, dann haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut von Jesus, seinem Sohn, reinigt uns von jeder Schuld.

Gemeinschaft wir im griechischen mit dem Wort: KOINONIA beschrieben und meint, die Verbundenheit von Christen als Glieder des Leibes Jesu.

Und als diese Gemeinschaft der Glieder des Leibes Jesus, haben wir morgen wieder einen Grund zu feiern, denn Morgen ist Ostern und das ist der Tag an dem Jesus von den Toten auferstanden ist und wir die Möglichkeit zurück bekommen haben, mit Gott Gemeinschaft zu haben. Und wenn das kein Grund zu feiern ist, dann weiß ich auch nicht. Und weil ein paar schlaue Leute meinten, dass ein Tag nicht genug zum Feiern ist, haben sie den Ostermontag gemacht.

Meiner Ansicht nach ist die Vorfeier ja die schönste Feier und deswegen würde ich sagen wir fangen heute Abend schon mal an Gemeinschaft zu haben und zu feiern.

Bevor wir uns jetzt in die Feier stürzen und das damit verbundene Essen möchte ich noch beten.

Feedback

Hallo, es wäre sehr schön und wichtig für mich, wenn ihr besonders bei Predigten bzw. Kurzandachten ein kurzes Kommentar schreiben würdet und mir Feedback geben würdet, was euch anspricht und was nicht. Somit könnte ich da an mir arbeiten und mich verbessern. Vielen Dank